Hundetraining mit der Schleppleine - so geht es und das braucht man dafür

Wurde sie früher vor allem Spezialisten wie Jägern bei der Hundeerziehung genutzt, ist sie mittlerweile in Parks und Feldern allgegenwärtig: die Schleppleine für Hunde. Wenn sie richtig genutzt wird, ist sie ein geniales Mittel für die Hundeerziehung und verschafft Hunden und Besitzern ungeahnte Freiheiten.

Für welche Hunde eignet sich Schleppleinentraining?


Schleppleinentraining ist für ausgesprochen viele Hunde geeignet. Für das Abruftraining oder für das Anti-Jagd-Training ist die lange Hundeleine genauso gut geeignet wie für eine freilaufähnliche Erfahrung für Hunde, denen kein Freilauf gegeben werden kann. Zudem ist eine Schleppleine praktisch für Bereiche, in denen eine Anleinpflicht gilt, der Hund sich aber möglichst frei bewegen können soll.

Welche Ausrüstung braucht man?


Für das Training mit der Schleppleine braucht man nicht nur eine geeignete Schleppleine für Hunde, sondern auch ein passendes Hundegeschirr, Handschuhe und festes Schuhwerk.
Auf jeden Fall sollte der Hund ein Geschirr tragen und die Hunde Trainingsleine darin eingehängt werden. Wird die Schleppleine in ein Halsband eingehängt, besteht, wenn er in die Leine springt oder irgendwo festhängt, die Gefahr schwerer Halswirbelsäulenverletzungen.
Handschuhe sind wichtig zum Schutz des Menschen. Egal, wie gut der Hund schon erzogen ist und wie schnell der Mensch reagiert – es wird immer mal wieder vorkommen, dass die lange Hundeleine durch die Hand gezogen wird. Dabei kann man sich, wenn die Hände nicht durch Handschuhe geschützt sind, unangenehme Aufschürfungen oder Verbrennungen zuziehen.
Festes Schuhwerk ist nicht nur für einen sicheren Stand notwendig, wenn mal so richtig Zug auf der Leine ist. Sie helfen auch, die Leine zu halten, wenn sie mal mit dem Fuß gehalten werden soll.

Welche Schleppleine für Hunde ist die richtige für mich?


Welche Hunde Trainingsleine die richtige ist, hängt von der genauen Verwendung der Schleppleine ab.
  • Die herkömmliche Form der Nutzung ist die, dass die Leine vom Hund hinter sich hergezogen wird – der Hund schleppt die Leine mit. Daher kommt auch der Name. Diese Art des Trainings ist für schon recht fortgeschrittene Hunde geeignet, die langsam an den Freilauf (oder auch wieder an den Freilauf) gewöhnt werden sollen. Der Hund läuft frei, kann jedoch vom Halter gestoppt werden, indem der Mensch auf die Leine springt und den Hund damit hält. Für diese Form der Nutzung sollte die Leine keine Handschlaufe haben, da die Schlaufe sich leicht irgendwo verfangen kann. Zudem sollte die lange Hundeleine nicht zu schwer für den Hund sein, der sie ja ziehen muss. Für kleinere Hunde sind somit leichte, dünnere Leinen notwendig, für größere Hunde sollten sie ruhig etwas stabiler sein.
  • Für Hunde, bei denen (noch) nicht davon auszugehen ist, dass sie in den Freilauf können, oder aber auch für Rückruftraining kann es günstig sein, das Ende der Langlaufleine in die Hand zu nehmen oder auch einem Helfer in die Hand zu geben. In einem solchen Fall ist es günstig, wenn die Schleppleine für Hunde über eine Handschlaufe verfügt. Zudem sollte sie aus griffigem Material wie gummiertem Nylon oder Biothane bestehen. Bei dieser Art des Trainings ist davon auszugehen, dass der Hund auch mal in die Leine springt. Die Leine sollte also so dimensioniert sein, dass Sie den Hund noch halten können. Für einen kleinen Hund können Sie hierbei also gut eine Schleppleine von 10m oder eine Schleppleine von 15m Länge wählen, für einen großen, kräftigen Hund sollten es eher eine Schleppleine von 5m sein.
  • Die dritte Möglichkeit besteht darin, die Schleppleine für Hunde als Langlaufleine zu verwenden. Dann nimmt man die Handschlaufe in die Hand und wickelt die Leine in großen Schlaufen so auf, dass die richtige Restlänge erreicht wird. Wickelt man viel auf, hat man den Hund an der kurzen Leine. Soll er viel Spielraum haben, lässt man ihm die Schlaufen los. Diese Methode hat den Vorteil, dass man mit der Schleppleine sehr variabel ist. Der Nachteil ist, dass man mehr oder minder zwei Hände braucht, um die Leine zu handhaben. Für diese Art der Leinenführung ist eine Leine mit Handschlaufe von Vorteil. Zudem sollte sie den Kräften des Hundes entsprechen, darf also für einen großen, kräftigen Hund nicht zu lang sein.

Was für Schleppleinen gibt es?


Schleppleinen sind in verschiedenen Längen erhältlich, aus verschiedenen Materialien und mit unterschiedlicher Ausstattung.
  • Gängige Längen für Schleppleinen sind 4 oder 5 Meter, 10 Meter und 20 Meter. Grundsätzlich kann man sagen: Je länger die Leine, desto mehr Kraft wird übertragen. Das heißt: Je kräftiger der Hund beziehungsweise je weniger kräftig oder standsicher der Mensch, desto kürzer muss die Leine sein.
  • Die Breite kann deutlich variieren. Es gibt Schleppleinen mit unter einem Zentimeter Breite, aber es sind auch Exemplare mit 2,5 cm Breite erhältlich. Hier kann man grob sagen: Je größer der Hund, desto größer sollte die Breite sein. Ein kleiner Hund hat Probleme, zu viel Gewicht hinter sich herzuziehen, daher sollte für ihn die Leine eher schmal sein. Für einen großen, kräftigen Hund ist eine stabilere, breitere Leine sinnvoller.
  • Auch der Karabiner sollte zur Größe des Hundes passen: Groß und stabil für große Hunde, klein und leicht für kleine Tiere.
  • Früher waren Schleppleinen aus Leder, heute trifft man lederne Schleppleinen eher selten an. Sie fühlen sich edel an und bleiben auch dann griffig, wenn sie feucht werden. Allerdings nehmen sie Wasser auf und werden daher schwer, wenn sie feucht werden. Zudem sind sie schlecht zu reinigen und müssen regelmäßig gepflegt werden. Vom Preis her liegen sie im oberen Segment.
    Biothane ist heute für Schleppleinen sehr verbreitet. Das Material ist pflegeleicht, da sie einfach abgewischt werden können, und auch leicht. Durch seine glatte Struktur bildet es kaum Knoten und bleibt nicht so leicht irgendwo hängen. Es saugt sich nicht mit Wasser voll und bleibt daher auch bei Nässe leicht. Ein Nachteil ist die mangelnde Griffigkeit, insbesondere bei Nässe.

    Beliebt sind auch die preiswerten Langlaufleinen aus Nylon. Sie können in der Waschmaschine gewaschen werden. Allerdings saugen sie sich bei Nässe mit Wasser voll. Zudem sind wie entweder so rau, dass es leicht Verletzungen geben kann, wenn die Leine durch die Hand gezogen wird, oder glatt und wenig griffig.

    Ein guter Kompromiss zwischen Griffigkeit und den guten Eigenschaften der Nylonleine sind gummierte Nylonschleppleinen. Sie sind griffig und damit gut zu halten, können aber in der Waschmaschine gewaschen werden und sind damit sehr pflegeleicht. Solange sie trocken sind, bleiben sie recht leicht.
  • Die Handschlaufe ist genau dann sinnvoll, wenn der Mensch das Ende der Schleppleine in der Hand hält. Soll der Hund die Leine ‚schleppen’, ist es besser, ein Modell ohne Schlaufe zu wählen, weil die Handschlaufe ein zusätzliches Risiko darstellt.

Wie funktioniert das Schleppleinentraining?


Der erste Schritt: Den Hund an die Schleppleine gewöhnen


Zunächst muss der Hund sich an die für ihn ungewohnte Schleppleine gewöhnen, ebenso an das Geschirr, falls er es noch nicht kennt.
Um einen Hund an das Geschirr zu gewöhnen, ziehen Sie es ihm immer mal wieder einfach so zu Hause an, spielen Sie dann mit ihm oder bieten ihm einen Kausnack an. Innerhalb kurzer Zeit wird er das Geschirr als völlig normal und eher erfreulich akzeptieren. Haken Sie nun die Schleppleine ein. Der Hund darf sie beschnüffeln, soll sie dann aber ignorieren. Wenn er hineinbeißt oder damit zu spielen versucht, reagieren Sie mit ‚Aus!’ oder ‚Nein! und schieben Sie ihn von der Leine weg, falls er darauf nicht reagiert.
Geht er neben ihnen her und akzeptiert die Schleppleine als Verbindungselement zwischen Ihnen und dem Hund, ist alles gut. Probieren Sie einfache Kommandos wie ‚Sitz’ an der Schleppleine und belohnen Sie Ihren Hund, wenn er mitmacht.
Gehen Sie nun mit dem Hund mit der Schleppleine und belohnen Sie ihn mit Worten, Leckerchen oder einem Spiel, wenn er auf Sie achtet, indem er zum Beispiel zu Ihnen hin sieht.

Der zweite Schritt: das Leinenendsignal


Empfehlenswert ist es, ein Signal dafür einzuführen, dass die Leine gleich zu Ende geht. Ganz egal, ob Sie die Leine in Schlaufen tragen oder sie dem Hund in voller Länge zur Verfügung steht: Der Hund sollte nicht in vollem Lauf in die Leine springen. Hier sollten Sie Ihren Hund genau beobachten. Kurz, bevor er das Ende erreicht, geben Sie das Leinenendsignal. Das kann zum Beispiel ‚Langsam’ oder ‚Vorsicht’ sein. Die meisten Hunde begreifen sehr schnell, dass dieses Stichwort vor dem Ruck warnt, und stoppen auf das Signal hin ab. Perfekt, wenn der Hund sich dann Ihnen zuwendet. Dann ist ein dickes Lob fällig. Fernziel ist es, den Hund später auch im Freilauf auf dieses Stichwort hin daran zu hindern, sich weiter zu entfernen. Nahziel ist es, das Springen in die Leine zu verhindern.

Der dritte Schritt: das Rückruftraining


Der wichtigste und elementarste Befehl für Spaziergänge ist sicherlich der Rückruf. Für das Rückruftraining ist die Schleppleine genial. Trainieren Sie mit Ihrem Hund, der das Kommando ‚Komm’ oder ‚Hierher!’ schon kennt nun im Freien unter Ablenkung. Dazu wählen Sie zunächst einen Ort, der etwas weniger Ablenkung bietet. Lassen Sie den Hund an der Schleppleine laufen und rufen ihn dann zu sich. Kommt er, wird er gelobt und sofort belohnt. Kommt er nicht, ‚angeln’ Sie ihn mit Hilfe der Leine vorsichtig in Ihre Richtung. Wenn er da ist, wird er ebenfalls belohnt. Nach und nach steigern Sie die Entfernung und die Ablenkungsreize. Fernziel ist es, dass der Hund auch ohne Leine sicher abrufbar ist.

Der vierte Schritt: so geht es weiter


Nach diesen Trainingsschritten können Sie sich erst einmal auf die Schulter klopfen – der Hund ist schleppleinenfit. Wie Sie nun weitertrainieren hängt davon ab, was Sie genau mit der Schleppleine erreichen wollen.
Wollen Sie einen Freilauf erreichen, sollten Sie nun als nächstes die Intensität der Ablenkungen steigern. Widersteht Ihr Vierbeiner auch der Versuchung durch Kaninchen und Artgenossen, ist das Training mit der schleppenden Leine sinnvoll. Nun läuft der Hund frei und zieht nur noch die Schleppleine hinter sich her. Als eine Art Notbremse können Sie, wenn er nicht abrufbar ist, auf die Leine springen und ihn doch noch halten.
Wollen Sie aus Sicherheitsgründen oder weil die Leine vorgeschrieben ist weiter mit der Schleppleine hantieren bleiben Sie dran. Je besser Sie und Ihr Hund aufeinander und auf die Schleppleine eingespielt sind, desto mehr Spaß macht die Sache.

Weitere Artikel

Alle anzeigen
Hundehandtuch
Leckerlibeutel
Futterdummys